Erinnerungsort Rapallo



An der ligurischen Küste, genauer der Riviera di Levante liegt Rapallo, ein kleiner Ort mit guter Bahnanbindung und seit dem neunzehnten Jahrhundert Anziehungspunkt für Reisende, vornehmlich begüterte Engländer und Mitteleuropäer. In den frühen Achtzigern des 19. Jahrhunderts hat der migränegeplagte Friedrich Nietzsche hier lange Spaziergänge gemacht.

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Fritto Misto in Camogli

Das schöne Camogli war uns von Guido aus B.’s Italienischkurs wegen seiner „Hochhäuser“ empfohlen worden. Wir wurden nicht enttäuscht und es fand sich sogar noch ein Bezug zu Düsseldorf, der mit einer ganz besonderen kulinarischen Tradition zu tun hat. Wir nahmen den Zug von Rapallo und waren nach kurzem Halt in Santa Margherita Ligure in wenigen Minuten da, d.h. in der Oberstadt, durch deren imposante Via XX -Settembre wir an diesem Samstagmorgen gemütlich zum Hafen hinababschlenderten.

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Wandern an der Riviera di Levante (3)

Eine kleine Kabinenseilbahn bringt Pilger und Wanderer von Rapallo aus auf den Montallegro. Hier soll dem Bergbauern Giovanni Chichizzola 1557 die Madonna erschienen sein und ihm eine byzantinische Ikone übergeben haben. Um dieser eine Heimstatt zu geben, wurde das Santuario Nostra Signora di Montallegro erbaut, das sich zur vielbesuchten Wallfahrtskirche entwickelte.

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Wandern an der Riviera di Levante (2)

DER Klassiker unter den Wanderwegen an der ligurischen Küste ist der Sentiero Verde Azzurro (das Grün steht für den Wald, das Blau für das Meer), der die Dörfer der Cinque Terre miteinander verbindet, früher die einzige Möglichkeit, diese zu erreichen, wenn man nicht mit dem Boot fahren wollte. Heute liegt die Sache anders; die Eisenbahn verbindet die Fährhäfen Savona und La Spezia miteinander und hält in allen Küstenorten und natürlich gibt es auch eine Straße. Der Wanderweg ist berühmt geworden und entsprechend zahlreich sind die Scharen, die sich auf ihm in beiden Richtungen ergehen. Man nimmt eine Maut, Kinder und Senioren bekommen Ermäßigungen. Obwohl auch hier festes Schuhwerk und gewisse Basisfertigkeiten nahegelegt werden, sahen wir junge Frauen in Espadrilles, gebrechliche ältere Damen, beleibte Männer, kleine Kinder und Hunde, den ganzen Querschnitt an Nationen und Altersgruppen, die sich gerade in der Region aufhielten.

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Wandern an der Riviera di Levante (1)

Unsere erste Wanderung führte uns von dem Städtchen Portofino zur Abtei von San Fruttuoso. Von unserem Standort Rapallo aus fuhren wir wie zahlreiche andere Touristen  mit dem Boot hinüber, kamen an einigen imposanten Yachten vorbei und bewunderten den idyllischen Hafen des einst wegen seiner Prominentendichte weltbekannten Ortes. Doch wie der Presse zu entnehmen war, wurde der Oligarch Eduard Chudainatow, ehemaliger Chef des russischen Energieriesen Rosneft, nicht mehr gesehen, seit seine Villa Altachiara (im Foto ganz oben auf dem Hügel) vom italienischen Staat beschlagnahmt wurde. Berühmtheiten früherer Jahrzehnte haben Spuren hinterlassen, seien es Bauwerke (das Castello di San Giorgio des „Sektbarons“ Alfons Mumm) oder Gedenktafeln (z. B. für Guy de Maupassant). Weltberühmt wurde Portofrei indes durch Schlager („Love in Portofino“) und Filme („Come September“ mit Gina Lollobrigida und Rock Hudson 1961). Später wurde die malerische Kulisse auch einmal in den Universal Studios in Florida nachgebaut, um die Soap-Opera „The Bold and the Beautiful“ angemessen zu bebildern.

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Im Zentrum der Po-Ebene: Pavia

In kleinen Städten ist Geschichte oft komprimiert. Zeugen der Vergangenheit sind räumlich zusammengedrängt, bequem zu erreichen, nahbar. Von Mailand ist Pavia keine 50 Kilometer entfernt und mit der Regionalbahn gut und günstig zu erreichen. Wenn man die Mailänder Vororte durchfahren hat, öffnet sich die Poebene und der Reiseführer bestätigte später die Ahnung , dass die sattgrünen Felder links und rechts der Strecke dem Reisanbau dienen. Pavia hat heute um die 70 000 Bewohner. Es ist eine der ältesten und schönsten Städte der Lombardei. Die Gegend um Pavia war schon in vorrömischer Zeit besiedelt, wurde von den Römern als Militärstützpunkt gewählt und zur Stadt ausgebaut und mit dem Namen Ticinum versehen. Im 6. Jahrhundert kamen die Langobarden und machten den Ort zum Capoluogo ihres Reichs und für lange Zeit zu einer der wichtigsten Städte in Norditalien.

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Navigli und Altbekanntes

Das Viertel südlich des alten Stadttores Arco di Porta Ticinese ist von Kanälen durchzogen, die in das alte Hafenbecken Darsena münden. Hier wohnten bis ins 20. Jahrhundert Handwerker, deren kleine Häuser Wohnung und Werkstatt beherbergten. Seit den 1970er Jahren ging es mit dem Viertel bergab, vieles verfiel und verödete, bis der allseits bekannte Prozess der Gentrifizierung einsetzte. In Phase 1 kamen Künstler und Kreative, nutzten den billigen Wohnraum, gründeten Ateliers und Galerien. Cafés und Bars folgten. Phase 2: Die Szene der Amüsierwilligen folgte auf dem Fuße, die Journalisten berichteten, das Ambiente zog Investoren und Touristen an. Heute reiht sich ein Gastronomiebetrieb an den anderen. Menschen mit Rollkoffern laufen, nach ihrer bei Airbnb gebuchten Ferienwohnung suchend, an den Quais entlang, das polyglotte Stimmengewirr spricht für sich. Aber schön ist es doch…

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Tre torri, Sempione, Brera

Unweit von Santa Maria delle Grazie wartet das Kontrastprogramm: ein City Life genannter  neuer Stadtteil mit markanten Hochhäusern der Stararchitekten Daniel Libeskind, Arata Isozaki und Zaha Hadid sowie den von ihnen entworfenen Wohnhäusern. Ein Einkaufszentrum darf nicht fehlen, überraschend ist aber doch der kleine Kräutergarten, in dem gerade die Apfelbäume blühen. Der weitläufige Park wie auch die Einkaufszonen sind autofrei, unterirdisch können 7000 PKW parken. Das Bauland hatte sich ergeben, als die Mailänder Messe im Vorfeld der Expo 2015 ihr Ausstellungsgelände außerhalb des Zentrums neu gestaltete.

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Cenacolo

Und am Abend setzte er sich zu Tisch mit den Zwölfen. Und da sie aßen, sprach er: „Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten.“ Und sie wurden sehr betrübt und hoben an, ein jeglicher unter ihnen, und sagten zu ihm: „Herr, bin ich’s?“ Er antwortete und sprach: „Der die Hand mit mir in die Schüssel getaucht hat, der wird mich verraten.“ Das ist der Moment.

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