Bayreuth Baroque

Angereist waren wir zum 92. Geburtstag eines Verwandten, aber es ergab sich, dass zur gleichen Zeit das Bayreuth Baroque Festival im Markgräflichen Opernhaus (Weltkulturerbe!) stattfand. Wir sahen Carlo il Calvo von Nicola Antonio Porpora, inszeniert von Max Emanuel Cenčić. Der Countertenor hat 2020 das Festival zusammen mit dem Kulturmanager Clemens Lukas ins Leben gerufen und sang selbst den Lottario, laut Bayrischem Rundfunk „mit hysterischem Pathos“, was anerkennend gemeint war. Überhaupt war die Resonanz in den Medien sehr positiv.

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Sommerfrische der Literaten

Für unseren Abreisetag war betörendes Spätsommerwetter angesagt. Also verlängerten wir den Aufenthalt um eine Nacht und fuhren an die Ostsee. Wegen der guten Erreichbarkeit und weil wir es noch nicht kannten, fiel die Wahl auf Graal-Müritz, das, wie der Name vermuten lässt,  aus zwei Orten besteht. Der ältere ist Müritz, im Slawischen „Gegend am Meer“ bedeutend, und kann auf eine lange Tradition als Badeort zurückblicken: Seit 1820 tummelte man sich hier am Strand, ab 1880 konnten die betuchten Kreise im Luxushotel „Anastasia“ logieren. Graal  hieß eigentlich „Ort des Gral“, war aber nicht Schauplatz der Artus-Legende, sondern nach einem Verpächter von Grundstücken benannt. 1938 wurden die beiden Orte zwangsvereinigt. Ob das ohne Anwohnerproteste durchging, ist uns nicht bekannt. Vielleicht hatte man 1938 auch andere Sorgen.

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