Herculaneum

Anders als Pompeji wurde Herculaneum nicht von Lapilli und Asche, sondern von Lava und Schlamm verschüttet. 1709 wurde es wiederentdeckt und schrittweise freigelegt. Auch hier dauern die Arbeiten an und sorgen immer wieder für Überraschungen. Da wegen der besonderen Bedingungen die Hausdächer nicht eingebrochen waren, sind viele Fresken gut erhalten. Das Bildprogramm dreht sich meist um den namensgebenden Helden Herkules, der durch seine dunklere Hautfarbe jeweils gut erkennbar ist. Die Ausgrabungsstätte Ercolano Scavi ist bequem mit der Bahn (Linea Circumvesuviana) zu erreichen; ein kurzer Spaziergang durch das pulsierende Städtchen führt zum Gelände. Hier ein paar Eindrücke:

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So fern, so nah

Pompeji empfängt in seinem dritten Leben, das 1748 beginnt, einen ständig wachsenden Strom von Besuchern. Waren es, als die ersten Ausgrabungen bekannt wurden, zunächst Bildungsreisende auf Grand Tour, so sind es vor der Pandemie vier Millionen Touristen pro Jahr gewesen. In seinem ersten Leben war Pompeji eine pulsierende Handelsstadt mit zwei Häfen, seit ca. 700 v. Chr. besiedelt, zunächst von den italischen Oskern, dann von Etruskern und Griechen. Besonders die samnitische Eroberung im 5. Jahrhundert hat in der Architektur und Dekoration Spuren hinterlassen. Erst im 3. Jh. vor Chr. kamen die Römer nach Kampanien, 80 v. Chr. wurde die Stadt zur römischen Kolonie. Als solche war ihr eine Existenz von knapp 160 Jahren vergönnt. Dann ereignete sich die Katastrophe.

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Mangiamo!

Eines der größten Vergnügen des Reisenden kann es sein, in fremden Ländern essen zu gehen, zumal in Italien. Man sollte sich nicht unbedingt auf TripAdvisor verlassen, der gern Schnellimbisse und Eisdielen auf seiner Hitliste anführt, eben das, was die jungen Fans der Bewertungsszene gut finden. Wir verlassen uns teils auf das Bauchgefühl (!), nur selten auf Reiseführer, wenn es geht, auf die Empfehlung verlässlicher Freunde.

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Salernos beste Zeit: Das Mittelalter  

„Ein ritter sô gelêret was, daz er an den buochen las …“. So beginnt das kurze Versepos des Hartmann von Aue, das er noch vor Ende des 12. Jahrhunderts verfasst hat: Der arme Heinrich. Interessant, dass Lesekompetenz offenbar nicht unbedingt Teil des ritterlichen Tugendkatalogs war. Die kleine legendenhafte Dichtung schildert das Schicksal eines wohl süddeutschen Ritters, der an Aussatz, also Lepra, erkrankt und nur durch das Blut einer sich freiwillig opfernden Jungfrau geheilt werden kann. Die findet er, sie ziehen zur medizinischen Hochschule in Salerno, wo ein Arzt das Opfer vollziehen soll…

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