Der November ist gewöhnlich ein trister, nebliger Monat, in dem der Rheinländer den Hoppediz erwachen lässt, den Geist des Karnevals, ein Antidot gegen aufkommende Winterdepressionen. Eine milde Prophylaxe für Kinder sind am Niederrhein die Laternenumzüge, die in diesem Landstrich zu Ehren des Heiligen Martin von Tours zumindest den Abend des 10.11. erhellen.
Vor über sechzig Jahren
Ich oute mich sogleich als Martinszugsozialisierter, der schon als i-Dotz (rheinisch für Erstklässler) der Katholischen Volksschule in der Helmholtzstraße in der Düsseldorfer Friedrichstadt am Vorabend des Martinstages einen Lampion von der Schule an unserer Pfarrkirche St. Antonius vorbei zum nahegelegenen Fürstenplatz getragen hat. Die elaborierteren Lampions waren rundgefältelt, in warmem Gelb mit einem aufgemalten freundlichen Mondgesicht. Ich hatte etwas Einfacheres. Weiterlesen