Sie wohnen hier nicht mehr

Ruth Berghaus (1927-1996) und Paul Dessau (1894-1979) haben in Zeuthen gewohnt, in einem Flachbau direkt an der Dahme, sozusagen auf einem Seegrundstück. Die Choreographin und Regisseurin und ihr Ehemann, der Komponist, arbeiteten häufig zusammen, sie inszenierten gemeinsam Ballette und Opern.

Lothar, ehemaliger Tänzer und Choreograph und heute mit seinen 81 Jahren immer noch gestrenger Leiter einer etwas angejahrten Truppe von Bewegungsfreudigen, erinnert sich an folgende Episode aus den sechziger Jahren: In der Staatsoper gab man „Die Liebe zu den drei Orangen“ von Sergej Prokofjew. Das Publikum war von den ungewohnten Klängen verstört und buhte ausdauernd. Paul Dessau habe vom Rang herab geschrien: „Ihr Idioten! Ihr habt ja gar keine Ahnung!“ und Ruth Berghaus habe hinter dem Vorhang ihm, dem jungen Eleven, aufgetragen, hochzulaufen und den Rasenden zum Schweigen zu bringen. Aber er habe sich nicht getraut. Weiterlesen

Wie die Hankels berühmt wurden

Im Sommer 1874 macht der Schriftsteller Theodor Fontane an Bord der Segeljacht „Sphinx“ einen Ausflug ins Dahmeland. Er lauscht den Erläuterungen von Kapitän Backhusen und notiert sich die eine oder andere Besonderheit, darunter auch auffällige Namen bestimmter Geländepunkte wie „Hache’s Gruß“, „Gingang-Berg“ oder „Hankels Ablage“. Zwei Jahre später nimmt er das Notizbuch wieder hervor, überarbeitet und ergänzt die Aufzeichnungen zur Reportage „Die wendische Spree“ (d.i. die Dahme), die 1878 erscheint und später in die „Wanderungen“ aufgenommen wird.
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