Von der Textilmetropole zur Filmstadt

Denkmal für Izrael Poznański, Karl Wilhelm Scheibler und Ludwik Grohmann

In  einer Fabrik, Ende des 19.Jahrhunderts: Der Angestellte Horn will einer mittellosen Witwe helfen, die ihren Mann bei einem Betriebsunfall verloren hat.  Der Direktor kanzelt ihn deswegen ab. Horn entgegnet,  er sei keine Maschine, sondern ein Mensch. „Zuhause, aber in der Fabrik ist Ihre Menschlichkeit nicht erforderlich.“ Die Szene stammt aus dem Film „Gelobtes Land“ von Andrzej Wajda, dem 2016 verstorbenen polnischen Regisseur. Schauplatz des Geschehens ist die florierende Industriestadt Łódź, ein Ort, an dem, wie der Film eindrucksvoll zeigt, Polen, Deutsche und Juden zusammenleben, ein Ort für Glückssucher und Spekulanten, aber auch ein Ort schroffer Klassengegensätze zwischen wohlhabenden Industriellen und ausgebeuteten Arbeitern.

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