Aus der Ferne

Bruno Krauskopf: Norwegische Landschaft (1934); Sammlung Memoria

Der Titel der Ausstellung ist Programm. Thomas B. Schumann, von dem auf diesen Seiten schon die Rede war, sammelt seit seiner Jugendzeit Werke von Künstlern, die vor und während der NS-Herrschaft ins Exil getrieben wurden und teilweise auch in der Nachkriegszeit keinen Anschluss mehr an den Kunstmarkt fanden. Erst in jüngster Zeit sind einige von ihnen, z. B. Lotte Laserstein und Charlotte Berend-Corinth, „wiederentdeckt“ und in Ausstellungen präsentiert worden. Thomas B. Schumann verleiht seine Schätze großzügig, zuletzt an die Ernst Barlach Stiftung in Güstrow, aber er konnte immer noch nicht seinen Lebenstraum realisieren: ein Museum des Exils als dauerhafte Bleibe für seine Sammlung Memoria zu gründen, möglichst im Rheinland.

Eugen Spiro: Knabenbildnis am Strand (1929)

Wir besuchten die Ausstellung in Güstrow, die noch bis zum 31.10.21 zu sehen ist, folgten der kenntnisreichen Führung der Kuratorin und hörten Schumanns Vortrag „Man emigriert eben auf Lebenszeit“. Hier stellen wir einige (unzureichend fotografierte) Exponate vor. Gleichzeitig verweisen wir auf unseren Beitrag „Zur Kunst nach Koblenz“ vom 5. September 2019, der weitere Informationen enthält.

Übrigens erscheinen im Verlag des Sammlers, der Edition Memoria, der kürzlich den Deutschen Verlagspreis 2021 erhielt, äußerst interessante und gut gestaltete Bücher von Exilautoren.

Thomas B. Schumann

Erich Wolfsfeld: Mutter und Kind (Korsika 1920)

George Grosz: Portrait Walter Mehring (ca. 1937)

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