Anders als Pompeji wurde Herculaneum nicht von Lapilli und Asche, sondern von Lava und Schlamm verschüttet. 1709 wurde es wiederentdeckt und schrittweise freigelegt. Auch hier dauern die Arbeiten an und sorgen immer wieder für Überraschungen. Da wegen der besonderen Bedingungen die Hausdächer nicht eingebrochen waren, sind viele Fresken gut erhalten. Das Bildprogramm dreht sich meist um den namensgebenden Helden Herkules, der durch seine dunklere Hautfarbe jeweils gut erkennbar ist. Die Ausgrabungsstätte Ercolano Scavi ist bequem mit der Bahn (Linea Circumvesuviana) zu erreichen; ein kurzer Spaziergang durch das pulsierende Städtchen führt zum Gelände. Hier ein paar Eindrücke:
Nach dem Besuch der Ausgrabungen folgten wir noch eine Weile dem Miglio d’ora, der Goldenen Meile Richtung Torre del Greco, im 18. Jahrhundert eine Prachtstraße mit zahlreichen barocken Villen des neapolitanischen Adels. Viele Gebäude befinden sich heute in einem eher desolaten Zustand, aber es gibt auch restaurierte Exemplare. Wir schafften es zwar nicht zur Reggia di Portici, wo sich heute die landwirtschaftliche Fakultät und ein neu gegründetes Museum befinden (hier begutachteten Goethe und Winckelmann die ersten Funde aus Herculaneum), aber wir spazierten im weitläufigen Park der Villa La Favorita herum und genossen den Meerblick. Hier ein Nebengebäude:
Auf dem Rückweg zum Bahnhof sahen wir erst das Graffito in voller Pracht, auf dem die örtlichen Fußballfans, genauer gesagt Ultras, ihr Selbstverständnis verdeutlichen.