Obwohl das Wetter ganz und gar nicht den Voraussagen entsprach und der Tag wegen der Nachrichtenlage auch nicht für einen Ausflug geeignet erschien, machten wir uns heute auf den Weg nach Uebigau im Elbe-Elster-Land, nicht zu verwechseln mit Übigau, einem Stadtteil von Dresden. Wir waren durch einen Zeitschriftenartikel auf den Schneeglöckchen-Park aufmerksam geworden und wollten uns das nur von Mitte Februar bis Mitte März währende Schauspiel nicht entgehen lassen. Vor Ort traf man auf Gleichgesinnte, mit denen man sich über die jeweilige Motivation austauschen konnte.
Das Schloss oder besser gesagt Gutshaus ist, so heißt es in einschlägigen Informationsportalen, neobarock überformt worden, weist aber auch Elemente des Jugendstils auf. Die seit den 50er Jahren hier eingerichtete Jugendherberge ist geschlossen, es wird kräftig gebaut und es sollen wohl Gästezimmer entstehen. Der kleine Schlosspark ist gepflegt und man ist stolz auf die neue Attraktion, die seit ein paar Jahren Gäste in das ansprechend restaurierte Städtchen lockt.
„Alljährlich erreichen uns Pakete mit Schneeglöckchen aus halb Europa. In unserem kleinen Rittergutspark wachsen Schneeglöckchen aus Schottland, England, Frankreich, Belgien, den Niederlanden, der Schweiz, aus Österreich, Polen, Tschechien und Italien.“ heißt es auf der Website des Parks. Man könne auch Schneeglöckchen aus dem eigenen Garten mitbringen, um die Sammlung zu verbreitern. Außerdem blühten schon Krokusse, Winterlinge und die Zaubernuss. Der Vorfrühling!
Nach dem Spaziergang kehrten wir im Bäckerei-Café Hoffmann am Marktplatz ein, wo es vom Meister aus Falkenberg handgemachte Brötchen in Bioqualität gibt, aber auch schmackhaften Kuchen. Die Verkäuferin war stolz auf das traditionelle Backwerk, dessen Rezepte noch vom alten Bäcker Hoffmann stammten.“Die sind handgeformt, jedes anders, nicht wie die aus der Fabrik“, betonte sie.
Aufgewärmt und gestärkt warfen wir noch einen Blick auf die Postmeilensäule (eine Rekonstruktion von 1985) und die den Platz umgebenden Fachwerkhäuser und fuhren zurück, um den Rest des Tages vor dem Fernseher zu verbringen.