Es soll sich um einen der größten Lebensmittelmärkte Europas handeln. Unweit des ehemaligen Stadttores, nach dem er auch Mercato di Porta Palazzo genannt wird, findet an allen Werktagen ein quirliger Bauernmarkt statt, wo an der frischen Luft vor allem Obst und Gemüse angeboten werden. In den Markthallen finden sich Bäcker, Fischhändler und Metzger. Gegenüber der alten schmiedeeisernen Markthalle wurde 2019 eine zweite Halle gebaut, die an zahlreichen Ständen ein gastronomisches Angebot bereithält. Die Produkte sind mehr oder weniger dem Slow-Food-Prinzip verpflichtet: regional, saisonal, traditionell. Unter der Restaurantebene befinden sich ehemalige Eiskeller aus dem 18. Jahrhundert, gigantische Iglus aus Stein, die begehbar gemacht wurden und in der Zeit, als wir in Turin waren, eine Ausstellung über Carlo Levi präsentierten.
Das Gemüseangebot ist überwältigend. Schade, dass wir keine Ferienwohnung hatten und nicht selbst kochen konnten. Im Vordergrund „Cima di rapa“(Rübstiel), hier aber als „Costine“ (Rippchen) ausgewiesen, da es die klassische Beilage zu diesem Gericht ist.
Ein Bund Lorbeer ging als Souvenir mit nach Hause.
Für zartbesaitete deutsche Fleischesser ist das Angebot der Metzger gewöhnungsbedürftig. Im Bild Kutteln, bei Schwaben, Franzosen, Polen und Türken gleichermaßen beliebt. Die Kalbsfüße werden fürs Osso buco gebraucht.
Auch eine Pferdemetzgerei war vor Ort. Wie man erst später, bei der Betrachtung der Fotos bemerkte, war der ganze Fleischbereich rosafarben ausgeleuchtet.
Zum Mittagessen ging es dann in die neue Markthalle. Hier hatte man die Wahl zwischen Fisch- und Fleischständen, frischer Pasta, vegetarischen Angeboten, Sushi und mehr. Man bestellte am Stand, setzte sich an einen Tisch, wählte hier die Getränke und achtete darauf, wann lautstark die eigene Wartenummer aufgerufen wurde, um das frisch zubereitete Gericht abzuholen.
Wir entschieden uns für toskanisches Fleisch vom Grill mit Ofenkartoffeln.
Und so sieht es sonntags vor der alten Markthalle aus.